
Wie und in welchem Umfang bestimmen Makro- und geopolitische Analysen ihre Anlagestrategie? Hat sich Ihre Wahrnehmung durch den Ukraine-Krieg geändert? Haben politische Börsen nach wie vor kurze Beine – oder stehen wir auch bei der Geldanlage vor einer „Zeitenwende“, wie Bundeskanzler Olaf Scholz es formuliert hat?
Makro- und geopolitische Aspekte wirken sich auf die Börsen aus, also berücksichtigen wir sie. Dabei ist jedoch zu unterscheiden zwischen „Noise“ und echter Bedeutung. Ein Beispiel für den Lärm, dessen Auswirkungen für die generellen Börsentendenzen häufig schon ein Jahr später wieder vergessen sind, war der Shutdown von US-Regierungsstellen. Somit spielt es für uns eine wichtige Rolle, Ereignisse richtig einzuordnen. Durch den Ukrainekrieg hat sich unsere Wahrnehmung dahingehend geändert, dass sich das Miteinander mit China ändern könnte. Da wir Investments in totalitäre Staaten jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen heraus mit großer Vorsicht sehen, hat sich beispielsweise in der Länder-Allokation nichts geändert.Haben politische Börsen nach wie vor kurze Beine – oder stehen wir auch bei der Geldanlage vor einer „Zeitenwende“, wie Bundeskanzler Olaf Scholz das formuliert hat? Das kommt ganz auf die Ursache der politischen Börsen an. Es wird somit auch weiterhin solche mit kurzen Beinen, aber auch solche mit längerfristigen Auswirkungen geben. Der Begriff der „Zeitenwende“ hat für die Politik sicher Berechtigung, bei der Geldanlage sieht es mehr nach einer Beschleunigung der bestehenden Trends zur Abkehr von fossilen Energiestoffen und ihren CO2-Werten sowie von der Globalisierung aus.