Betrachtet man das Universum aller Anlage­lösungen, zeigt sich, dass Themenfonds voll im Trend sind. So hat sich in den vergangenen drei Jahren das verwaltete Vermögen in thematischen Investments nahezu verdreifacht und liegt heute laut den Daten von Morningstar bei 595 Milliarden US-Dollar. Das entspricht bereits 2,1 Prozent des weltweit in Aktienfonds investierten Vermögens.

In den vergangenen fünf Jahren hat das Anlegerinteresse für Sonderlösungen und die thematische Geldanlage – vor allem für disruptive Technologien und Digitalisierung – beständig zugenommen. Deutliche Einbrüche gab es durch Ausverkäufe wegen der allgemeinen Über-Positionierung in Technologieaktien im vergangenen Herbst und ab dem Beginn des Russland-Ukraine-Krieges. Nichtsdestotrotz haben sich unter Investoren Blöcke herausgebildet, die Megatrends folgen, diese in ihren Portfolien abbilden und dabei die richtigen Zukunftsaktien identifizieren. Allerdings erfolgt die eigentliche Auswahl der Themen deutlich akribischer und präziser als vorher – eine Lehre aus der Börsenentwicklung der vergangenen zwölf Monate.

Dedizierte Themeninvestments erhöhen deutlich die Diversifikation. Deshalb entscheiden sich aber immer mehr Anleger für Fonds beziehungsweise ETFs, da Einzelaktien-Research zu aufwendig und kostenintensiv ist. Bei bestimmten Fonds mit relativ kleinem Fondsvermögen kann es vorkommen, dass Illiquidität die Attraktivität – auch wenn das Anlagethema stimmig erscheint – beeinträchtigen kann. Mit zunehmendem Anteil werden somit Anlagethemen über den Kauf von ETFs abgebildet. Diesen Trend bestätigen befragte Vermögensverwalter.

In vielen Gesamtstrategien nehmen thematische Anlagen oder Themenfonds eine Satelliten-Rolle ein. Sehr beliebt sind im aktuellen Marktgefüge Themen wie Biotechnologie, Medizin, erneuerbare Energien, Goldminen und auch selektive Technologie-Sparten. Letztere können oftmals Robotik, Automation, Cybersecurity oder Halbleiter sein.

„In unserem Haus sind gegenwärtig unter anderem die Themen erneuerbare Energien, Batterie-Technologie, Biotechnologie sowie Nachhaltige Lebensmittel durch ETFs besetzt. Solche Themen können sowohl aus taktischer als auch aus strategischer Sicht umgesetzt werden“, sagen die Anlageexperten von Hellerich.

Für viele Anlageziele kann durch Einsatz thematischer Selektionen die ESG-Anforderung abgebildet werden. Umgekehrt kann das ESG-Rahmenwerk konkrete thematische Auswahlpräferenzen unterstützen sowie die Steuerung und Allokation erleichtern.