Passive Indexfonds sind für institutionelle Investoren zu einem unverzichtbaren Baustein ihrer Asset-Allokation geworden. Die Merkmale Flexibilität, niedrige Kosten, Liquidität und Risikostreuung machen die strukturierten Produkte beliebt bei vielen Asset Managern.
Laut unserer Umfrage für dieses Magazin allokieren Vermögensverwalter 23,6 Prozent ihres Portfolios in Richtung ETFs. 76 Prozent der Vermögensverwalter gaben an, in Bezug auf Regionen schwerpunktmäßig über ETFs in Nordamerika zu investieren, gefolgt von 72 Prozent in Zentral- und Westeuropa und 40 Prozent in den Bereich Asien-Pazifik.
Aufgrund der hohen Unsicherheit in den Märkten könnte die Beliebtheit der passiven Indexfonds weiter anhalten. Durch ETFs könnten Transaktionen schneller ausgeführt werden, die Diversifikation ist einfacher und die Liquidität höher als bei aktiven Fonds oder vielen Einzeltiteln. Die Produkte sind kosteneffizient und leicht einsetzbar, wenn ein Exposure schnell hoch- oder heruntergefahren werden soll.

Martin Reich, Vorstand bei Reich, Doeker & Kollegen, führt an, dass er und seine Kollegen vor allem marktbreite ETFs auf Indizes wie den S&P 500 oder den MSCI Japan nutzen, bei denen die Erzielung eines Mehrwertes durch aktives Management über längere Zeiträume hinweg schwierig sei.
Viele Vermögensverwalter verwenden ETFs aber auch dann, wenn es darum geht, Spezialthemen möglichst breit abzudecken. Auch im Anleihebereich nutzt man gerne ETFs, besonders aufgrund der Risikostreuung bei Schuldnern unterhalb bester Bonität.
Insgesamt hat die Bedeutung von ETFs bei Asset Managern in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Neben aktiven Fondsstrategien und Einzelaktien spielen ETFs mittlerweile eine in etwa gleichwertige Rolle. „Wir nutzen ETFs als taktisches Instrument, um unsere Aktienquote und unsere Duration zu steuern. Dadurch können wir eine Anpassung unserer Marktmeinung zeitnah umsetzen“, sagt Dirk Scherz, Vorstand Spiekmann & CO.
