Alternative Anlagen
Real Assets als Inflationsschutz
Im Umfeld von hoher Inflation können alternative Anlagen einen sicheren Hafen bieten. Dies ist gerade dann der Fall, wenn es sich um reale Assets handelt.

Seit einigen Jahren bemühen sich Asset-Management-Gesellschaften, alternative Anlagen wie Private Debt, Ackerland oder Private Equity breiteren Anlegerkreisen zugänglich zu machen. Je nach Definition zählen auch Volatilitäts- und Hedgefondsstrategien, Rohstoffe und digitale Assets zu den Alternatives.

Laut unserer Umfrage für dieses Magazin machen alternative Anlagen bei den Top-50-Vermögensverwaltern 6,1 Prozent aus – und damit einen Tick mehr als im Vorjahr, als der Wert noch bei sechs Prozent lag.

Alternative Assets werden in unsicheren und aus makroökonomischer Sicht volatilen Zeiten vermehrt als Risikoabsicherung in das Portfolio gemischt. Frank Huttel von der FiNet Asset Management hofft beispielsweise, durch eine Beimischung vom „Crisis Alpha“ profitieren zu können.

Der Ansicht, dass alternative Assets häufig eine Mehrrendite in Abwärtsphasen generieren, ist auch Marcel Müller von HQ Trust. Während Alternatives in Zeiten stark steigender Märkte etwas hinter Aktien und Renten zurückblieben, würden sie eine deutliche Outperformance in fallenden Märkten erzielen, meint er.

Rohstoffe haben bei den meisten Befragten ebenfalls substanziell an Bedeutung dazugewonnen. Nachdem fundamentale Treiber zu einer Verknappung wichtiger Güter geführt hatten, wurde die Lage durch den Krieg in der Ukraine noch einmal intensiviert. Mittlerweile haben die meisten Rohstoffpreise wieder stark korrigiert. Mittelfristig bleibt die Nachfrage nach realen Assets aufgrund der anhaltend hohen Inflationsraten bestehen. Die aktuelle Phase des Konjunkturzyklus und die damit einhergehende Vernichtung von Nachfrage glätten in dem Markt derzeit ein wenig die Wogen und verschleiern die Probleme auf der Angebotsseite.

Krypto oder nicht Krypto? Das ist hier die Frage

Auch die Adoption von digitalen Assets durch institutionelle Anleger nimmt langsam, aber sicher weiter zu. Immer mehr Vermögensverwalter tasten sich an Assets wie Bitcoin oder NFTs heran. Passend dazu gab auch Blackrock, immerhin der größte Asset Manager der Welt, bekannt, direkte Investments in Krypto für institutionelle Investoren zu ermöglichen – durch eine Kooperation mit dem führenden Krypto-Handelsplatz Coinbase.

Aber auch das Thema natürliche Ressourcen scheint weiterhin aktuell zu sein. Derzeit sind laut unserer Befragung 30 der 50 Asset Manager in die Themenbereiche Wasser, Forst oder Wald investiert. Aufgrund anhaltender Dürreperioden, einer zunehmend steigenden Anzahl von Waldbränden und der Thematik des Klimawandels erscheinen Investitionen für viele Asset Manager in diese Bereiche ebenfalls attraktiv.